5.)

Wir könnten das Artensterben verlangsamen.

Die Integrität der Biosphäre (Biosphere Integrity) wird insbesondere durch das rasante Artensterben gefährdet. Dies ist laut Stockholm Resilience Centre noch vor dem Klimawandel eines der größten planetaren Risiken. Durch den Verlust der Biodiversität reißen Nahrungsketten ab und es droht der Kollaps des gesamten Ökosystems wie der Bericht des Internationalen Biodiversitätsrates klarstellt.

Eine aktuelle Studie des Chatham House in Kooperation mit dem UN environment programme aus Februar 2021 sieht die Hauptursache für das Arten­sterben im globalen Ernährungs­system und damit hauptsächlich in der Tier­produkte­industrie. Und sie kommt zu dem Ergebnis, dass wir ohne eine Ernährungswende weg von der Tierprodukteindustrie “unsere Fähigkeit verlieren werden menschliche Populationen aufrecht zu erhalten” – oder kurz gesagt: Aussterben.

Am eindrucksvollsten wird unser katastrophaler Einfluss auf die Artenvielfalt vielleicht deutlich an der heutigen Verteilung der Biomasse auf Erden, die in einer Studie von Bar-On, Philips et al. aus dem Jahr 2018 berechnet wurde.

Demzufolge verteilt sich die Biomasse der Landsäugetiere auf Erden auf 36% Menschen, 60% “Nutztiere” und nur noch 4% Wildtiere.

Bei den Vögeln ist die Verteilung etwas weniger dramatisch aber immer noch erschreckend. So leben 70% der globalen Vogelpopulation in der Gefangenschaft des Menschen und nur 30% leben wild und frei.

Und das ist auch nicht weiter verwunderlich. Die Tierprodukteindustrie ist verantwortlich für die größten Landnutzungsänderungen [“Link” zu 4.)] – also die Wildnisvernichtung – für die großflächige Ausbringung von Pestiziden, Herbiziden und Insektiziden, für die Verschwendung von Trinkwasser [“Link” zu 6.)] – also die Förderung von Dürren – die Vergiftung von Böden [“Link” zu 7.)] sowie Trinkwasser, Flusswasser und schließlich Meerwasser durch die Ausschwemmung von Dünger, Pestiziden und Tierexkrementen, sowie die Belastung der Luft mit Feinstaub und – durch ihren wesentlichen Anteil an der globalen Erhitzung [“Link” zu 8.)] – die Verschiebung von Klimazonen und damit der Vernichtung von Lebensräumen – nicht zuletzt auch in den Meeren, wie z.B. sichtbar an den Todeszonen und dem massiven Korallensterben.

Achtung: An dieser Stelle müssen wir darauf hinweisen, dass es keine Alternative darstellt “nur” die kommerzielle Tierhaltung abzuschaffen und den Fleischkonsum dann auf die Jagd von Wildtieren zu verlagern, weil diese ja in artgerechter Freiheit leben und klimaneutral und umweltverträglich aufwachsen.

Der o.g. Studie von Bar-On, Philips et al. zufolge gibt es – rein gewichtsmäßig – 9 Mal mehr Menschen und ganze 15 Mal mehr “Land-Nutztiere” als wilde Landsäugetiere! Mit dieser gigantischen Masse an gehaltenen Nutztieren, die so schnell nachgezüchtet werden, dass wir sie teilweise bereits nach 6 Monaten zur Schlachtbank führen, decken wir nur 18% der weltweit verzehrten Kalorien. Wenn die Tierprodukteindustrie aufgegeben wird, und wir danach weltweit auch nur 1% der verzehrten Kalorien aus gejagtem (Wild-)Fleisch decken, dann rotten wir die verbliebene Wildtierpopulation in aller kürzester Zeit aus! Denn die Wildtiere werden ja nicht künstlich nachgezüchtet.

Dies wiederum führt sogar noch schneller zum Abreißen der Nahrungsketten, dem Kollaps unseres Öko­systems und damit unserem Aussterben.

Darum ist es entscheidend, dass die Menschen sich nicht nur von der kommerziellen Tierhaltung verabschieden, sondern sich gänzlich vom Konsum von Tierprodukten lossagen. Der aktive Schutz von Wildtieren gegen Wilderer und die weltweite Anerkennung von Tierrechten werden in einer Zukunft in der die Menschheit überlebt hat, daher grundlegende Elemente ausmachen.

Fazit: Durch eine rein pflanzliche Ernährung der Weltbevölkerung gehen all diese mit der Tierprodukteindustrie verbundenen negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt und die Integrität unseres Ökosystems drastisch zurück und die Renaturierung der freiwerdenden Flächen erlaubt es der Natur und Tierwelt sich wieder (von uns) zu erholen.

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