2.)

Es könnten alle satt werden!

Laut Wikipedia  leiden aktuell 821 Millionen Menschen an Hunger. Einer der Hauptgründe dafür ist die Tatsache, dass etwa ⅓ der weltweiten Getreideernte an “Nutztiere” verfüttert wird, wovon jedoch nur durchschnittlich 10% in Fleischmasse umgewandelt werden. Die restlichen 90% gehen verloren in Körperwärme, Bewegungsenergie, Ausscheidungen und Atmung der “Nutztiere”, sowie in Schlachtabfälle.

Siehe dazu auch diesen Artikel der der Albert Schweitzer Stiftung.

Dieser “Veredelungsverlust” von 90% macht die Ernährung mit Tierprodukten zur ineffizientesten Ernährungsform überhaupt. Unsere Agrarflächen und pflanzlichen Nahrungsmittelressourcen sind viel effizienter genutzt, wenn sie von Menschen direkt verzehrt werden, statt sie erst durch den Körper von “Nutztieren” zu schleusen. Der Energieverlust beim Übergang der Trophiebenenen wird in diesem Wikipedia Eintrag weiter erläutert.
Einige Menschen argumentieren, dass Weideland und bestimmte Ackerböden keine von Menschen verwertbaren Pflanzen hervorbringen und daher die Veredelung durch “Nutztiere” zwingend notwendig sei, um aus diesen Flächen noch Nahrungsmittel machen zu können, aber dieses Argument greift nicht.
71% der weltweiten Agrarflächen sind Weideland (3,55 Mrd. ha). Laut einer Studie von Mottet, de Haan et al. aus 2017 besteht dieses Weideland allerdings nicht ausschließlich aus saftigen grünen Wiesen. So machen etwa 27% dieses Weidelandes (955 Mio. ha, auf der Karte gelb und hellgrün) Feuchtgebiete, Tundra, oder Dornstrauchsavannen aus, die gar nicht für die “Nutztier”-Weidehaltung geeignet sind.
“Der Graslutscher” hat die Details dieser (nicht kostenlos verfügbaren Studie) in diesem Artikel sehr gut verständlich zusammengefasst.

Die restlichen 29% (1,445 Mrd ha) der Agrar­flächen sind Ackerland, auf dem menschliche Nahrungsmittel angebaut werden können. Ganze 71% (1,03 Mrd ha) davon wiederum werden derzeit aber für den Futtermittelanbau für “Nutztiere” verbraucht und nur knapp 18% (260 Mio. ha) wirklich für menschliche Nahr­ungsmittel. (Der Rest von rund 11% / 155 Mio. ha wird für Bioenergie, Holz und stoffliche Nutzung verbraucht). Diese Flächen­ver­teilungen sind dem Bericht Globale Landflächen und Biomasse” des Umwelt­bundes­amtes zu entnehmen.

Da wir laut der Studie von Poore und Nemecek 76% der Agrarflächen an die Natur zurückgeben können und dennoch alle Menschen mit rein pflanzlichen Lebensmitteln satt bekommen, besteht keinerlei Bedarf sich der 71% Weideland zu bedienen, um Nahrungsmittel zu produzieren.

Fazit: Eine rein pflanzliche Ernährung erhöht die Nahrungsmittelsicherheit, weil mit weniger Aufwand und weniger Ressourcen mehr Nahrung für alle produziert werden kann. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass die Frage, ob alle Menschen diese Nahrung auch erhalten letztlich von wirtschaftspolitischen Faktoren abhängt.

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